Der Zerbrochene Krug

Text: Heinrich von Kleist
Regie: Dominic Friedel
Vorstellungs und Szenariokonzept: Armin Petras
Bühnenbild: Karoline Bierner, Alin Gavrilă
Originalmusik und produktion: Vasile Şirli
Übersetzt von: Silvana Prodan
Textadaptation: Emőke Boldizsár, Claudia Maior
Regieassistentin: Emőke Boldizsár
Projektmanager: Claudia Maior
Choreografie zeitgenössische Tänze: Adriana Bârză-Cârstea
Choreografie: Silvia Macrea
Besetzung: Marius Turdeanu, Pali Vecsei, Fabiola Petri, Diana Văcaru-Lazăr, Florin Coşuleţ, Simona Negrilă, Daniel Bucher, Raluca Iani, Emőke Boldizsár, Cristina Juks, Dana Lăzărescu, Vlad Robaș, Adrian Matioc, Eduard Pătrașcu, Viorel Rață, Iustinian Turcu, Rodica Mărgărit
In einem “größeren Dorf oder einer kleineren Stadt” aus Rumänien bringt der Besuch eines Abgesandten aus Brüssel das Leben der Einwohner durcheinander, vor allem das der Gerichtsangestellten, die vor Ort einen schwierigen Fall lösen müssen, direkt vor den Augen des Vertreters der Ordnung der Europäischen Kommission. Der Versuch, diesen scheinbar unlösbaren Fall zu lösen, in dem eine Frau einen der jungen Männer beschuldigt, “den Krug ihrer Tochter zerbrochen zu haben”, wird durch choreografische Momente und Live-Volksmusik ergänzt, mithilfe denen der Regisseur Armin Petras, der Autor der Adaption und des Konzepts der Vorstellung, eine scharfe Kritik an der heutigen Gesellschaft und den europäischen Institutionen übt und gleichzeitig die Schönheit der lokalen Folklore mit einer Botschaft preist, da diese auch heute noch aktuell ist. Armin Petras' Adaption des klassischen Textes von Heinrich von Kleist ist ein fast zynischer Überblick über zwischenmenschliche Beziehungen und institutionelle Verhältnisse, die im Zeichen von Korruption, Laster und Macht stehen.

Die Vorstellung “Der zerbrochene Krug” ist vor allem eine Übung der Bewunderung für die unsterblichen künstlerischen Werte des lokalen Raums, der, obwohl er mit dem beschleunigten Globalisierungsprozess der Gegenwart konfrontiert ist, immer noch die reine Energie am Leben enthält, die uns, wie Armin Petras selbst sagt, gleichzeitig in der Vergangenheit und in der Gegenwart leben lässt. Trotz der zahlreichen Gerechtigkeitsprobleme, mit denen Europa konfrontiert ist, liegt die große Qualität des rumänischen Raums in seiner Fähigkeit, seine Traditionen zu bewahren, den “Krug” intakt zu halten, der alle Formen des künstlerischen und folkloristischen Ausdrucks enthält, durch denen wir gegen der Entwurzelung oder sogar gegen die Kompromisse der Gerechtigkeit kämpfen können, die uns zu einer sterilen Zyklizität verdammen, unter der Herrschaft absurder Herrscher, die ihre Macht weiterhin unkontrolliert ausüben, auch wenn ihre Tätigkeit von Korruptionsakten strotzt.

Die Aufführung “Der zerbrochene Krug” des Nationaltheaters Radu Stanca in Sibiu schwankt zwischen Tragikomödie und einem lokalen Musical. Sie bringt zum ersten Mal neben den Schauspielern auch die Mitglieder der Folktruppe “Cindrelul - Junii Sibiului” auf die Bühne und stellt sowohl ein klarer Blick auf die heutige europäische Gemeinschaft als auch eine Liebeserklärung an die reinigende Kraft der rumänischen Folklore dar.

mit Beteiligung Ansamblului Folcloric Profesionist „ Cindrelul - Junii Sibiului”

KOPRODUKTION DER RUMÄNISCHEN UND DEUTSCHEN ABTEILUNG TNRS.
16 bis 18 Dezember 2002, Temeswar, Tour im deutschen Staatstheater Temeswar
Dezember 2002 (Das zertrümmerte Geschwür), Arad
März 2003, Cluj-Napoca
28 März 2019, Blaj, Partnerschaft Bosch
Dauer:1h 30min
Premiere Am:13-12-2018
Sektiondeutsch, rumänisch
Altersgrenze:Nicht für unter 12-Jährige empfohlen

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