Ein blick von der brücke

Text: Arthur Miller
Regie: Eugen Jebeleanu
Übersetzt von: Dan Sociu
Dramaturgie: Eugen Jebeleanu, Ioana Moraru
Bühnenbild: Velica Panduru
Originalmusik: Rémi Billardon
Regieassistentin: Corina Predescu
Besetzung: Mihai Coman, Raluca Iani, Simona Negrilă, Ioan Paraschiv, Vladimir Petre, Viorel Rață, Vlad Robaș, Ciprian Scurtea, Alexandru Malaicu, Cendana Trifan, Andrei Gîlcescu
“In den 1950er Jahren war Amerika ein Zufluchtsort für europäische Einwanderer, die ein besseres Leben für sich und ihre Familien wollten. Heute ist Europa ein Zufluchtsort für Millionen von Opfern des syrischen Bürgerkriegs, die ihr Land verlassen, um ihr Leben zu retten. Die Ähnlichkeiten sind eklatant, und die Menschheit steht, der durch den Terror verursachten, menschlichen Tragödie wieder einmal machtlos gegenüber und reagiert leider oft mit Hass und Verachtung. In den letzten Jahren hören wir immer mehr Geschichten über Flüchtlinge, manchmal unbelegte Anekdoten, manchmal sogar erschreckende, aber äußerst wahre Informationen, grausame und brutale Bilder, wie das Foto des kleinen Eylan, der nach einem Schiffbruch auf See tot an einem türkischen Strand gefunden wurde. Im Laufe des letzten Jahres sind auch solche illegalen Flüchtlinge, darunter viele Kinder, an den Ufern des Schwarzen Meeres angekommen und haben um Hilfe und Schutz gebeten, nachdem Hunderte von ihnen auf ihrem Weg in die “Freiheit” im Meer ertrunken sind.

Arthur Millers Stück schildert eine solche scheinbar triviale Tatsache aus dem New York der 1950er Jahre: Zwei sizilianische Einwandererbrüder, Rodolpho und Marco, tauchen im Haus von Eddie Carbone auf, einem Gepäckträger im Hafenviertel von Brooklyn. Dieser bietet ihnen für eine Weile ein Zuhause. Katie, seine Nichte, verliebt sich in einen der Jungen, und dieses Ereignis löst eine große Unwucht sowohl in seiner Familie als auch in der Gemeinschaft und der Diaspora, aus. Das führt zu einem Interessenkonflikt, der schließlich in den Händen der Justiz landet. Die Aufführung, die Millers Text vollständig wiedergibt, ist ein Zeugnis für eine Geschichte über Leidenschaft, Verrat, Schuld, Emanzipation und dem akuten Bedürfnis nach Freiheit.

Der Zufluchtsort in dieser Aufführung ist das Theater selbst, das auch die Geschichte dieser Nicht-Helden beherbergt, denn das Theater ist glücklicherweise immer noch ein Ort, an dem sich verschiedene Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten, verschiedenen Ethnien, Minderheiten, Menschen mit verschiedenen Muttersprachen am selben Ort und zur selben Zeit treffen und dasselbe Gefühl der Empathie für das Drama, das auf der Bühne entsteht, teilen können”. - Eugen Jebeleanu
Dauer:2h
Premiere Am:10-10-2018
Sektionrumänisch
Altersgrenze:Nicht für unter 14-Jährige empfohlen

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